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Angst vor einem „Corona Crash“ in der Bauindustrie

Die Coronakrise trifft nun auch Bauunternehmen. Nach einem zehnjährigen Boom erwarten Branchenexperten eine Konsolidierungswelle.

„Gerade im gewerblichen Bau sehen wir einen deutlichen Rückgang gegenüber der Zeit vor Corona", sagte Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB).

Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist allein im Bauhauptgewerbe zwischen 2008 und 2018 das Bauvolumen von 106 auf rund 143 Milliarden Euro gestiegen. Für 2020 erwartet dieselbe Branche, die in Deutschland rund 870.000 Mitarbeiter beschäftigt, eine Nullrunde für das erste Mal - wenn nicht sogar Rückgang, sollte sich die Nachfragesituation in den kommenden Monaten nicht stabilisieren.

„Aber der wahre Tsunami kommt nach dem Erdbeben“, sagt Christoph Blepp, Partner bei der Unternehmensberatung S&B Strategy. "Da fast alle potenziellen Kunden aufgrund der Krise unter Liquiditätsproblemen leiden, werden viele Aufträge derzeit zurückgestellt oder storniert."

Eine noch nicht veröffentlichte Studie von S & B Strategy zeigt jedoch, dass es für Unternehmen, die bereits während des Booms Probleme hatten, besonders schwierig sein wird, sich von diesem „Corona Crash“ zu erholen. „Fast 40 Prozent der von uns untersuchten Unternehmen waren bereits vor der Coronakrise Low-Performer - das heißt, sie erzielten zwischen 2012 und 2018 konstant stagnierende oder sinkende Umsätze“, sagt Christoph Blepp von S & B, der die Studie durchgeführt hat.

Aber es liegt Hoffnung auf der öffentlichen Hand. Blepp ist auch der Meinung, dass deutsche Unternehmen gute Chancen hätten, ihren Anteil am Auslandsgeschäft zu erhöhen. Dies ist vor allem der Entscheidung des Bundesministeriums zu verdanken, die Bauarbeiten in Deutschland während der Corona-Pandemie nicht zu schließen. Auch die staatlichen Beihilfemaßnahmen wie die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent helfen der Bauindustrie.

Wenn die Ausschreibungen für den öffentlichen Sektor und den Wohnungsbau wieder hereinkommen, kann die Bauindustrie beginnen, den Verlust des gewerblichen Baues auszugleichen.

Spürt Ihr Baugeschäft schon die Auswirkungen der Corona-Krise?

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